Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft verliehen

HANNOVER. Zum zwölften Mal wurde der „Förderpreis für Inklusion in der Wirtschaft“ vergeben, in diesem Jahr erstmals gemeinsam von der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover. Preisträger in diesem Jahr sind die SKM Gesellschaft für
Niederspannungs-Systemtechnik mbH (SKM) aus Isernhagen und die HOTBOXXX GmbH aus Laatzen. Mit dem Förderpreis soll für Menschen mit Behinderung der Zugang auf den Arbeitsmarkt verbessert und damit die Teilhabe am Arbeitsleben gesichert werden. Der Inklusionspreis richtet sich an Betriebe, Geschäfte und Unternehmen, die mit innovativen Konzepten barrierefreie Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung schaffen oder erhalten und ihnen so ein selbstbestimmtes Erwerbsleben ermöglichen. Auch Gründungsansätze mit inklusiven Zielen können prämiert werden. Insgesamt standen Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Bewerben konnten sich Unternehmen aus der gesamten Region.

SKM  ist wachsend auf dem Branchenmarkt „Schaltanlagenbau“ der Niederspannungstechnik. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter, zehn Prozent von ihnen mit einer Schwerbehinderung, und ist seit mittlerweile 25 Jahren erfolgreich im Geschäft. Das Herzensanliegen der beiden Geschäftsführer Thomas Menze und Rolf Spremberg: „Jeder verdient eine Chance – auch eine zweite“. Das Unternehmen zeigt, wie wertvoll und zukunftsorientiert eine systematische Konzeption der Inklusion funktioniert: 2019 wurde ein barrierefreies Firmengebäude gebaut, die Arbeitsplätze sind der jeweiligen Situation angepasst, Arbeiten findet teilweise im Sitzen statt, damit sich die Mitarbeitenden nicht körperlich überanstrengen. Die Chefs legen viel Wert darauf, dass die Mitarbeitenden mit Behinderung immer Ansprechpersonen greifbar haben und genügend Zeit zur Bewältigung der Aufgabe gegeben wird – und gleichzeitig die schrittweise Förderung der Selbstständigkeit gefördert wird.

 

HOTBOXXX ist ein innovatives Start-up Unternehmen im Bereich Fast-Food, das seit Ende 2021 mittlerweile elf Klappautomaten betreibt. Kunden haben die Auswahl aus fünfzig verschiedenen Produkten und können diese gegen Bargeld oder auch kontaktlos erwerben. Zur Palette gehören u.a. Chicken Nuggets und verschiedene Burger. Bereits bei der Unternehmensgründung wurde ein wichtiger Schwerpunkt auf das Thema Inklusion gelegt. Hierbei beschäftigte sich das Unternehmen um die beiden Geschäftsführer Tim Lösch und Andreas Hüttmann intensiv damit, welche besonderen Herausforderungen Mitarbeiter mit Beeinträchtigung im Alltag haben, wie sie den täglichen Arbeitsweg absolvieren und was sie von ihrem künftigen Arbeitgeber erwarten. Aktuell sind unter den 12 Mitarbeitenden 75 Prozent mit Einschränkungen beschäftigt. Die Jury war der Ansicht, dass dieses Unternehmen das Thema Inklusion fest in ihrer Unternehmenskultur verankert hat.

 

„Der Förderpreis zeigt auf, wie es gelingt, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten und zum Unternehmenserfolg beitragen. Inklusion ist und bleibt ein zentrales Thema – sie ist Chance und Herausforderung zugleich und kann nur gemeinschaftlich funktionieren. Wie diese Herausforderung völlig unabhängig von der Größe eines Unternehmens angenommen und die Chancen genutzt werden, zeigen auf beeindruckende Weise die diesjährigen Preisträger*innen“, so Anja Ritschel (Grüne), Wirtschafts-und Umweltdezernentin der niedersächsischen Landeshauptstadt. Lobende Worte für die diesjährigen Preisträger fand auch Ulf-Birger Franz (SPD), Wirtschaftsdezernent der Region Hannover: „Die diesjährig ausgezeichneten Unternehmen eint, dass sie Inklusion vorbildlich vorleben und systematisch in ihrem Betrieb und ihrer Personalentwicklung verankern. Besonders freut uns, dass nachhaltig Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden - von dem beeindruckenden persönlichen Engagement für den Einzelfall bis hin zu den ausgezeichneten systematischen Inklusionskonzepten für einen signifikanten und wachsenden Teil der Belegschaft.“ Zur Würdigung des Förderpreises bei der Übergabe kamen auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD). Im Rahmen der Preisverleihung wurde die einstimmige Entscheidung der Jury gewürdigt. Die Jury bestand aus Mitgliedern der Regionsversammlung und des Rates, der Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Region und der LHH, Mitarbeitenden der Region Hannover und der Stadt Hannover sowie Vertretern von Behindertenverbänden und der Arbeitsverwaltung.

 

Bild: Region Hannover/ Philipp Schröder